DKB oder ING DiBa? Ein Vergleich der Online-Banken

Sie haben prominente Werbepartner wie Dirk Nowitzki, aber fallen im Stadtbild nicht auf – die Rede ist von Onlinebanken. Durch attraktive Konditionen locken sie vor allem jüngere Kunden weg von den klassischen Sparkassen.

Doch sind die Banken wirklich „ihr Geld wert“? Können sie den gleichen Service bieten?

Kurz zu mir – ich bin seit meiner Ausbildung im Finanzbereich tätig und habe daher einen ganz klassischen Background. Doch zunehmend wandern die Kunden ab.

Daher habe ich mir die beiden großen Player DKB und ING DiBa einmal besonders angeschaut und unter verschiedensten Aspekten unter die Lupe genommen.

Kunde werden

Um dein Girokonto zu eröffnen, musst du nur die jeweilige Website besuchen, den Online Antrag ausfüllen und dich per Post Ident-Verfahren verifizieren. Dies kannst du entweder online machen oder bei der nächstgelegenen Poststelle.

So bist du in der Lage dein Konto in weniger als einer halben Stunde zu eröffnen.

Schon bald darauf erhältst du die notwendigen Unterlagen per Post. Ing getrennten Umschlägen und Lieferungen werden Zugangsdaten, Pin sowie EC- und Visa-Karte versendet.

Die Unternehmenssitze sind in Berlin (DKB) und Frankfurt am Main (ING).

Kosten

Beide Banken bieten ein kostenloses Girokonto ab einem monatlichen Mindestgeldeingang von 700 Euro  an. Daher wird das Konto auch oft als Gehaltskonto genutzt, von dem dann die Fixkosten abgehen. Beide Anbieter unterstützen die kontaktlose Bezahlung sowie Apple Pay.

Für Online-Überweisungen und die Kontoeröffnung fallen bei beiden Banken keine Gebühren an.

Girocard

Nur ein Wort – kostenfrei. Du zahlst 0,00 € für deine Girocard, solange du den monatlichen Mindestgeldeingang hast. Aber auch sonst halten sich die Kosten im Rahmen.

Du hast zudem die Möglichkeit dir ein kostenloses Extra Konto in Form eines Tagesgeldkontos anzulegen. Dies ist besonders zum Sparen oder einteilen des eigenen Budgets ratsam.

Kreditkarte

Egal für welche der beiden Banken du dich entscheidest – du bekommst eine kostenfreie Visa-Kreditkarte dazu.

Der einzige Unterschied liegt in der Verrechnung.

Bei der ING Diba werden die Umsätze sofort mit deinem Girokonto verrechnet. Die DKB handhabt dies anders. Hier werden die Umsätze erst am Monatsende von der Kreditkarte abgezogen.

Dies hat den Vorteil einer Art zinsloses Darlehen oder einer gewissen eingeräumten Kontoüberziehung. Somit ist die Kreditkarte der ING eher eine Debit-Kreditkarte und nur die Visa Card der DKB eine echte Kreditkarte.

Geld einzahlen

Bargeld ist ein gesetzliches Zahlungsmittel. Daher müssen Banken auch eine Einzahlung anbieten. Doch wie als “Online-Bank”? Keine der beiden Banken gehört der Cash Group an, die eine sehr gute Bargeldversorgung sicherstellt.

Die ING kooperiert mit der Reisebank. Das hat den Vorteil, dass du so bei über 100 Filialen kostenfrei Geld einzahlen kannst.

Die Filialen befinden sich – wie der Name schon sagt, primär an Bahnhöfen, Flughäfen und weiteren großen Verkehrsknotenpunkten. Zusätzlich gibt es an ausgewählten Bankautomaten der ING ebenfalls die Möglichkeit Geld einzuzahlen. Dies ist ab 1.000 € und bis 25.000 € Einzahlung kostenfrei möglich.

Die DKB ermöglicht das kostenfreie Bargeldeinzahlen an eigenen Geldautomaten. Diese sind allerdings rar gesät. Darüber hinaus kann man in über 10.000 Geschäften gegen eine Gebühr von 1,5 % des Betrages Bargeld einzahlen. Dieses Prinzip wird auch als “Cash im Shop” bezeichnet.

Klarer Sieger ist hier die ING DiBa.

Geld auszahlen

Grob zusammengefasst – du kannst mit der Visa-Karte an jedem Automaten gebührenfrei Geld abheben. Mit der Girocard nur am bankeigenen Automaten. National hat für mich die ING die Nase vorn, da in der App die naheliegenden Bankautomaten angezeigt werden.

Der Mindestbetrag beträgt 50 €.

Mit beiden Banken kannst du auch international Geld abheben, lediglich das “Wie” unterscheidet sich.

Bei der ING kommst du an allen Automaten mit Visa Zeichen mit der Visa-Kreditkarte zu kostenlosem Bargeld. Aber Achtung. Dies gilt nur für Länder mit Euro-Währung.
Möchtest du in einem anderen Land Bargeld abheben, so entstehen hier Gebühren in Höhe von 1,75 %.

Daher hat das Girokonto der Deutschen Kreditbank hier die Nase vorn.
Du erhältst ebenfalls eine DKB Visa Card, mit welcher du auf der ganzen Welt kostenlos Bargeld abheben kannst (bei allen Automaten mit dem Visazeichen).

Die Karte ist also Auslandseinsatzentgelt frei. Übrigens haben über 95 % aller Geldautomaten das Visa-Zeichen. So kannst du dir auch im Urlaub sicher sein, immer Bargeld zu bekommen.

Sparen

Du hast die Möglichkeit bei beiden Banken ein separates Konto zwecks Geldanlage zu führen.
Bei der DKB kannst du deine Kreditkarte als Sparkonto nutzen und so wenigstens etwas Verzinsung zu bekommen.
Wie bereits angemerkt, kannst du dir ein solches Konto bei der ING als Tagesgeldkonto anlegen lassen.

Über beide Geldanlagen kannst du kurzfristig verfügen, du hast jederzeit Zugriff.

Du möchtest über deine Bank auch mit Aktien oder ETF’s handeln? 

Hier hat die ING in der letzten Zeit deutlich an Attraktivität gewonnen. Du kannst hier über 800 ETF-Sparpläne gebührenfrei (ohne Ausführungsgebühr) nutzen und bei über 180 ETF’s bis Ende des Jahres gebührenfrei kaufen.

Das ist echt klasse! Das Direkt-Depot ist natürlich ebenfalls kostenfrei und du kannst deine Investments mobil in der App verwalten.
Das Angebot ist wirklich sehr gut, insbesondere für Anfänger am Aktienmarkt, aber natürlich auch für alle, die sinnvoll (und kostengünstig) investieren wollen. Die ING hat sich hier mit iShares, Lyxor und Xtrackers verpartnert – alles solide ETF Partner.

Die DKB bietet das Depot sowie die Anlage und Bearbeitung eines ETF Sparplans ebenfalls kostenfrei an. Auch die Menge der angebotenen Sparpläne ist mit über 800 ähnlich.

Für jede Sparplanausführung fällt allerdings ein Entgelt in Höhe von 1,50 € an. Für jeden Aktions ETF (hier sind insgesamt 115 ETFs ausgewählt) beträgt das Ausführungsentgelt 0,49 €. Aber Achtung – das Mindestinvest sind 50 € im Monat.

Fazit

Die beiden Direktbanken sind im direkten Vergleich nicht sehr unterschiedlich. Über die App und das Online-Banking kannst du alle wichtigen Zahlungen veranlassen, die Kontostände einsehen und einiges mehr. Mir persönlich gefällt die App der ING doch etwas besser, weil sie aufgeräumter ist und keine zweite App zur TAN Abfrage benötigt wird.

Daher würde ich die DKB grundsätzlich jedem empfehlen, der vorrangig auf der Suche nach einem Gehalts- oder Haushaltskonto ist und / oder viel im Ausland reist.

Die ING punktet mit ihrem strategischen Fokus auf Sparpläne und Vermögensaufbau. Solltest du daher überlegen, in diesem Bereich aktiv zu werden, empfehle ich die ING zu wählen. Außerdem ist hier das Einzahlen von Bargeld wesentlich komfortabler.

Ich persönlich habe beide Konten – die DKB als Haushalts- und Reisekonto mit meiner Partnerin zusammen und ein Konto bei der ING DiBa für meine persönlichen Finanzen sowie Geldanlage. Daher kann ich beide empfehlen 🙂

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